Hörverlust reicht von leichten Beeinträchtigungen bis zu völliger Taubheit. Dank maßgeschneiderter Therapien könnte allerdings vielen Menschen gerade mit mittleren bis schweren Hörproblemen geholfen werden.
Ein Hörverlust hat für Betroffene meist weitreichende Folgen. Ihre gesellschaftliche Teilhabe ist häufig erschwert, die Jobsuche gestaltet sich schwierig. „Die Lebensqualität wird dadurch stark beeinträchtigt. Im schlimmsten Fall führt das zur sozialen Isolation“, sagt Dr. Harald Seidler, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und ehemaliger Präsident des Deutschen Schwerhörigenbundes. Darüber hinaus begünstigt ein Hörverlust das Entstehen von depressiven Erkrankungen und Demenz. Auch das Sturzrisiko ist erhöht. „Bei Kindern beeinflusst er zudem die Sprachentwicklung negativ.“
Menschen mit Hörbeeinträchtigung werden häufig nicht ausreichend mit geeigneten Therapien und Hilfsmitteln versorgt. Bei hochgradigem Hörverlust reicht ein Hörgerät in der Regel nicht mehr aus. Die Suche nach einer Folgetherapie gestaltet sich oft schwierig. In Deutschland sind ca. 1,2 Millionen Menschen betroffen. Doch nur 50.000 tragen ein Cochlea-Implantat (CI) – für den Schwerhörigenbund ein Fall von Unterversorgung.