Auf der großen Fußballbühne wird mal wieder das sommerliche Transfer-Theater aufgeführt. Neymar soll von Katar in die Wüste geschickt werden (damit kennen die sich ja aus), Ronaldo bittet um Freigabe bei ManU, Lewandowski will die Bayern verlassen, weil „ich mehr Emotionen in meinem Leben haben möchte“ (also spanische Gefühle in Barcelona). Und beim SC Freiburg wird in aller Ruhe am Kader für die kommende Saison gefeilt.
Paris Saint-German will offenbar Neymar loswerden, den der Katar- Klub vor fünf Jahren für die Phantasiesumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona loseiste. PSG-Chef Nasser Al-Khelaifi sagte der Zeitung Le Parisien: „Wir wollen keinen Protz und auch kein Bling-Bling mehr.“ Das klingt in Zeiten des Krieges und einer Energiekrise in Europa vernünftig. Das Problem: Neymar hat noch Vertrag bis 2027 und verdient knapp 40 Millionen Euro netto pro Jahr. Welcher Verein also bitte will das bezahlen?
Die Bayern würden es wohl nicht einmal machen, wenn Katar im Gegenzug die deutsche Gaskrise lösen würde. Und wenn der Habeck noch so bitten und sogar staatliche Unterstützung für Neymars Gehalt in Aussicht stellen würde. Denn die Bayern haben soeben mit Sadio Mané vom FC Liverpool eine viel schlauere Verpflichtung getätigt. Der ist nämlich nicht nur ein Kicker der Extraklasse, sondern kommt auch reflektiert und bescheiden daher. Mané sagte in einem Interview: „Was soll ich mit zehn Ferraris, 20 Diamant-Uhren und zwei Jets?“ Ja stimmt, so Sachen kann man sich fragen. Wie auch Ronaldo sich fragt, was er noch bei ManUnited soll, die es nicht in die Champions-League geschafft haben. Wie „The Times“ schreibt, glaubt Ronaldo (37), noch „drei oder vier Jahre“ auf höchstem Niveau spielen zu können.
Etwas abseits vom eitlen Transfer-Theater der alternden Superstars hat der SC Freiburg in aller Ruhe an der Ergänzung seines Kaders gearbeitet. Beachtlich ist bereits der Neuzugang Daniel-Kofi Kyereh (Foto)vom FC St. Pauli, hinter dem etliche andere Bundesligisten her waren. Der Spieler wollte nach Freiburg, „mit voller Überzeugung und Vorfreude.“ Der SC ist nicht mehr „mir kleine Freiburger“. So schnappte sich der SC auch den allseits begehrten japanischen Nationalspieler Ritsu Doan. Es werden weitere Verstärkungen gehandelt, aber vor allem scheint der bisherige Kader weitgehend zusammen zu bleiben. Selbst Trainer Streich spricht nicht dauernd nur vom Abstieg.