Schulter-Arthrose

Was gegen fortschreitenden Gelenkverschleiß in der Schulter hilft und was Stammzellen, Stoßwellen oder eine gesunde Ernährung bringen.

Bild: contrastwerkstatt StockAdobe
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Schulter-Arthrose kommt oft schleichend: „Vielfach weisen lediglich morgendliche Anlaufschmerzen auf die beginnende Erkrankung hin – und diese Symptome werden oft leider nicht ernst genug genommen“, weiß Privatdozent Dr. Bastian Marquaß, leitender Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin der Gelenk-Klinik-Gundelfingen, aus jahrelanger Praxis.   

Häufig suchen die Betroffenen erst dann medizinischen Rat, wenn bereits Belastungsschmerzen ernsthafte Beschwerden bereiten und der Bewegungsradius der Schulter stark eingeschränkt ist. Die Folge: „Arbeitsleben, Sportfähigkeit und Alltag werden immer stärker beeinträchtigt“, so der Experte. „Selbst das Liegen auf der betroffenen Schulter bereitet manchem Patienten Schmerzen.“

Dabei ließen sich die Beschwerden durch frühe ärztliche Hilfe meist relativ gut in den Griff bekommen: „Eine Arthrose lässt sich zwar nicht vollständig heilen, da verlorene Knorpelmasse unter natürlichen Bedingungen nicht regenerierbar ist“, stellt Dr. Marquaß klar. „Aber bei frühzeitiger Behandlung kann der Verlauf der Erkrankung abgemildert, die Schulter stabilisiert und entzündungsbedingtem Knorpelabbau entgegengewirkt werden.“ Dies erspart so manchem Patienten eine Endoprothese (Gelenkersatz) bei weit fortgeschrittenem Knorpelverschleiß oder zögert diese zumindest einige Zeit hinaus – was insbesondere bei jüngeren Patienten von Vorteil ist. 

Foto: Thomas Hansmann

PD Dr. med. habil.
Bastian Marquaß

„Gerade bei einer Schulterarthrose sind operative Eingriffe weitaus weniger erforderlich, da diese naturgemäß – anders als Knie oder Hüften – weniger belastet werden“, versichert der Facharzt. Meist reicht die konservative Behandlung aus, um den Verlauf positiv zu beeinflussen. Sollten die Schmerzen trotz konservativer Therapie bestehen bleiben, kann ein Gelenkersatz eine deutliche Schmerzreduktion bringen. 

Bremsen lässt sich das Fortschreiten einer Schulter-Arthrose in erster Linie durch eine gesunde Lebensweise und klassische Behandlungen wie die Physiotherapie. Oftmals wirken Wärme-Anwendungen, Basen-Wickel sowie durchblutungsfördernde Salben schmerzlindernd. „Die natürlichen Reaktionen auf Wärme, Kälte oder elektrische Reize unterstützen dabei die Heilungsreaktion“, so Dr. Marquaß. 

Vielfach bewährt hat sich auch die Stoßwellen-Therapie: „Energiereiche Schallwellen fördern die Heilungsreaktion im Gewebe und reduzieren Entzündungen“, erklärt der Orthopäde. Darüber hinaus kann der Extrakt der afrikanischen Teufelskrallen-Wurzel dank seines entzündungshemmenden Effekts bei Arthrose- und Schulterschmerzen wohltuend wirken.  

 Schon lange nachgewiesen ist die positive Wirkung von ausreichender Bewegung auf den Arthrose-Verlauf. „Dies ist für unsere Gelenke sozusagen ein Lebenselixier“, erläutert der Arthrose-Spezialist. Denn „da der Gelenkknorpel nicht direkt durchblutet wird, ist ein Mindestmaß an Bewegung erforderlich, um ihn über die Gelenkflüssigkeit mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen – und somit am Leben zu erhalten.“

Doch längst nicht jeder Sport tut Schulter-Patienten gut. „Ratsam ist es, vor dem Start das individuelle Bewegungsprogramm gemeinsam mit dem Facharzt, am besten einem Orthopäden oder Sportmediziner, zu besprechen und festzulegen“, betont Dr. Marquaß. Dabei sollten für die Schulter generell extrem belastende Sportarten vermieden werden. Dazu zählen insbesondere Kontakt- und Wurfsportarten sowie Aktivitäten mit großer Hebelwirkung, etwa Golfen oder Tennisspielen. Empfehlenswert sind Walking, Joggen, Radfahren oder etwa Brustschwimmen.   

Darüber hinaus fördern spezielle Gymnastikübungen die Bildung von Gelenkschmiere in der Schulter – beispielsweise das sogenannte „Armpendel“: Für diese kleine, aber praktische Übung lassen Sie Ihren Arm locker herabhängen. Die Schulter entweder ohne Gewicht oder mit leichtem Gewicht in der Hand locker hin und her schwingen lassen. So kann hier eine Wasserflasche gute Dienste leisten. Die Bewegung unter völliger Entlastung des Schultergelenks bei herabhängendem Arm hilft bei der Bildung der Gelenkschmiere und lockert die Gelenkkapsel bei Arthrose. Bitte diese fünf bis zehn Minuten lange Übung, wenn möglich, mehrmals täglich durchführen.    

Neben ausreichender Bewegung sollten (Schulter-)Arthrose-Patienten auf einen gesunden, ausgewogenen Speiseplan besonderen Wert legen. Denn wer auf sein Gewicht achtet, der schont die Gelenke. „Zudem wissen wir heute, dass sich eine basische Ernährungsweise positiv auf den Knorpel auswirkt“, betont Dr. Marquaß. Besonders Omega 3-Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Leinöl oder Fisch enthalten sind, beeinflussen nach neuen Erkenntnissen die Gelenksituation positiv.

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