Erstmals seit zwölf Jahren sind die Preise für Wohnimmobilien Ende 2022 zurückgegangen. Zwischen Oktober und Dezember seien sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 3,6 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zuletzt gingen die Preise Ende 2010 zurück. Insgesamt stiegen sie 2022 allerdings – im Jahresdurchschnitt um 5,3 Prozent. Denn in den ersten drei Quartalen gab es ja noch Zuwächse.
„Ausschlaggebend für den Rückgang der Kaufpreise dürfte eine gesunkene Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation sein“, teilten die Statistiker mit. Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen waren zum Jahresausklang größtenteils Rückgänge zu verzeichnen. „Dabei sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stärker als die für Eigentumswohnungen.“
So verbilligten sich Ein- und Zweifamilienhäuser beispielsweise in den kreisfreien Großstädten um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, während die Preise für Eigentumswohnungen in diesen Städten lediglich um 1,0 Prozent abnahmen. In den dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren Ein- und Zweifamilienhäuser 5,5 Prozent günstiger zu haben, Eigentumswohnungen dagegen mit plus 0,1 Prozent minimal teurer. In den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,9 Prozent zurück Mit dem rasanten Anstieg der Zinsen ist der lange Boom am deutschen Immobilienmarkt zum Erliegen gekommen, da Kredite so teurer geworden sind. Die Überbewertungen bei den Preisen für Wohnimmobilien haben im vergangenen Jahr der Bundesbank zufolge angehalten. In den Städten lagen die Wohnimmobilienpreise 2022 immer noch zwischen 25 und 40 Prozent über dem gerechtfertigten Niveau.