Dr. Kambiz Dibah hat im Jahr 2023 so viel in seiner Praxis zu tun wie selten zuvor. Das sieht der Zahnarzt mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge: „Es freut mich natürlich, dass unser soziales Konzept so gut nachgefragt wird. Die Leute brauchen uns. Aber das bedeutet auch, dass in unserer Gesellschaft etwas nicht mehr stimmt“, so Dr. Dibah. Wenn die Menschen Zuschüsse vom Staat bekämen, wie es etwa letzten Winter bei der Gaszulage war, dann zeige das doch nur, dass die Leute für ihre Arbeit nicht gut bezahlt würden. „Wie soll da die große Transformation klappen? Ich sehe den Willen, ich sehe den Wunsch, aber ich sehe keinen Masterplan“, so Dr. Dibah.
Dr. Kambiz Dibah ist sein soziales Konzept „Robin Tooth“ berühmt, das er zusammen mit seiner Frau Andrea Dibah ins Leben rief und seither erfolgreich praktiziert. Das Zahnarztehepaar Andrea und Kambiz Dibah hatte schon bei der Eröffnung ihrer Praxis vor nun 21 Jahren das Ziel, die Basisleistungen im Rahmen dessen anbieten zu können, was die Kassen bezahlen. So verlangt man in der Dibah-Praxis beispielsweise für Zahnreinigung, Wurzelbehandlung und Kunststoff-Füllungen keine Zuzahlung.
„Und wir werden diesen Vorwand der Inflation nicht nutzen, um die Preise über das normale Maß zu erhöhen. Denn gerade jetzt brauchen die Leute unser Konzept mehr denn je“, so Dr. Dibah. Tagtäglich merkt der Zahnarzt dass die Leute eine Zuzahlung von 50 Euro nicht mehr stemmen können. Auch deshalb kommen sie zu ihm, zu Robin Tooth.
Aber das bedeutet auch viel Anstrengung. Denn aufgrund der Inflation geht es natürlich nicht wie von Zauberhand, die Preise halten zu können. „Wir müssen schon mehr Zeit und viel Engagement aufwenden, damit dies möglich ist. Zum Glück haben wir vorausschauend bei unseren Einkäufen agiert. Daher sind unsere Lagerbestände gut befüllt und wir sind nicht gezwungen, höhere Preise an unsere Patienten weiter zu geben. Wir können dies durch unseren Mehreinsatz ausgleichen“, so Dr. Dibah. Und das sei in dieser Zeit selbstverständlich. „Es geht darum, die Preisspirale zu durchbrechen. Man muss nicht unbedingt daran teilnehmen, sondern kann auch solidarisch agieren.“ Dr. Dibah sieht die momentane Situation mit gemischten Gefühlen: „Wir haben in unserem Bereich zwar das Gegengift in dieser Krise. Das kann den Menschen helfen, die uns brauchen. Aber es wäre mir lieber, wenn es den Leuten besser ginge.“
Dr. Dibah sieht bei der Inflation auch ein Phänomen, das er „Gier frisst Hirn“ nennt. Und eben an einer solchen Gier will er nicht teilnehmen. Und während er diesen Gedanken schildert, klingeln im Hintergrund andauernd die Telefone in seiner Praxis, obwohl diese um diese Uhrzeit gar keine Sprechstunde mehr hat.
„Ich glaube, dass es in Deutschland eine Art Mitnahmeeffekt gibt, den man auch Gier nennen kann. Da denkt jeder: Alle verlangen mehr, also kann ich auch etwas draufschlagen. Aber das heizt den Kreislauf natürlich an. Das Problem dabei ist, dass es sehr viele Haushalte gibt, die dann nicht mehr mithalten können.“ Und dafür sieht Dr. Dibah auch die Politik in der Verantwortung: „Jahrzehntelang hat die deutsche Wirtschaft geboomt und dabei große Gewinne gemacht. Diese Gewinne hatten aber auch mit dem Niedriglohnsektor zu tun, in dem viele Leute arbeiten. Und dann hat man vergessen, von den Gewinnen auch an diejenigen etwas auszuzahlen, die diese Gewinne mit ihrer Arbeit ermöglicht haben.
Die momentane Inflation und in der Folge der Zinsanstieg sieht Dr. Dibah als gefährlich an. Die Immobilienpreise und in der Folge auch die Mietpreise schießen durch die Decke. „Früher war das erreichbare Ziel für viele Leute, sich ein eigenes Zuhause zu erarbeiten. Das war eben auch eine soziale Teilhabe an der Gesellschaft. Und es diente als Altersvorsorge. Das ist heute aufgrund der Preise und vor allem der enormen Zinsanhebung ja völlig utopisch“, erklärt Dr. Dibah. Die Realität in Deutschland im Jahr 2023 sehe ganz anders aus: „Nach der Corona-Zeit, in der die Leute auf Kurzarbeit waren und durch den Ukraine-Krieg und in der Folge durch die Energiekrise haben die Leute keinerlei Reserven mehr“, so Dr. Dibah. „Und wenn die Menschen, die täglich in der Stadt arbeiten, an der Kasse im Supermarkt oder als Krankenschwester, sich die Miete nicht mehr leisten können, um in eben dieser Stadt zu wohnen – wo soll das hinführen?“
Das Ehepaar Dibah hat ihr soziales Konzept schon vor 11 Jahren weiter ausgebaut. Man hat eine hauseigene Kalkulation aufgestellt, nach der es in der Regel gelingt, die Kosten für ein Implantat bei ca. 990 Euro anzusetzen (Einzelzahnversorgung auf ein Implantat okklusal verschraubt aus NEM ,CoCrMo-Legierung und vollständig Keramik verblendet.) Hiervon wird dann jeweils noch der Zuschuss, abgezogen den die Kassen übernehmen, und der je nach Situation verschieden hoch ausfällt. „Momentan liegt der gesetzliche Festzuschuss in der Regel zwischen 336,50 Euro bis zu 973,06 Euro. Das bedeutet, dass der Eigenanteil für den Patienten in der Regel zwischen ca. 25,94 Euro und ca. 662,50 Euro liegen kann“, erklärt Dr. Dibah. (Die Zahlenangaben richten sich nach aktuellen Punktwerten der Krankenkassen und weichen in der Regel nur geringfügig ab).
Neben der Firma “Camlog“ hat er auch die weltweit renommierte Firma “Straumann” (mit Hauptsitz in Freiburg) sowie „Nobel Biocare“ als Partner gewonnen, deren Implantate bester Güte er verarbeitet. Der Ritterschlag für Robin Tooth!
Schlanke Strukturen, geschickter Einkauf des hochwertigen Materials und ambitionierte Mitarbeiter sind die Basis seines Konzeptes. Dr. Dibah sieht auch gute Chancen durch die Digitalisierung in seiner Branche, dass die Preise purzeln. „Man muss die Preise einfach transparent weitergeben. Die Digitalisierung ermöglicht die individuelle Herstellung zu einem bezahlbaren Preis“, hofft Dr. Dibah. Er sieht die Zukunft in 3D-Druckern, die festsitzende Prothesen herstellen können. „Wenn man sich beispielsweise heute die Arbeiten der Fräszentren anschaut, ist das unglaublich, was da an Qualität, an Präzision und an Individualisierung möglich ist“, erklärt Dr. Kambiz Dibah. Das führt dann zu einer äußerst effektiven Zusammenarbeit im digitalem Work Flow mit weiterhin der handwerklichen Kunst in den Zahnlabors. Die Solidarität ist das zentrale Thema bei Dr. Dibah. Und das Ehepaar Andrea und Kambiz Dibah macht auch klar: „Wenn ich ein Luxusambiente schaffen will, mit goldenen Türklinken und Marmorböden, dann kann mein Konzept nicht klappen. Am Ende des Tages zahlt jemand den Luxus – das sind die Patienten.“ Dies genau will er nicht. Er will jenen Patienten ein Angebot machen können, die gerade in der Krise noch knapper dran sind als es ohnehin schon der Fall war.
„Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn die Einkommen gleich bleiben und die Kosten immer weiter steigen, dann sinkt natürlich die Kaufkraft. Für die notwendigen Dinge bleibt also weniger Geld übrig. Wir können schon mit Stolz sagen, dass wir unsere Kosten halten können und daher auch unsere Preise stabil halten können. Das geht nicht ohne Mehraufwand, es geht nicht von alleine. Aber es geht! Das ist wichtig für diejenigen, die sich sonst die nötige Versorgung nicht leisten könnten.“
Dr. Dibah ist überzeugt, dass es immer nur zusammen geht, die großen Veränderungen zu stemmen. Und da sieht er noch viel Luft nach oben. Die Sommerpause hat er mit viel Gartenarbeit zur Regeneration verbracht. „Ja, da ist eine gewisse Leichtigkeit des Sommers zu spüren. Und ich bin auch grundsätzlich Optimist. Aber wie das klappen soll, jetzt die große Transformation hin zur Klimaneutralität zu stemmen, obwohl sehr viele Leute bereits am Anschlag sind, bin ich skeptisch“, so Dr. Dibah. „Denn wer jetzt schon nicht mehr weiß, wie er seine Miete bezahlen soll, kann ja die Kosten für die Energiewende nicht auch noch bezahlen.“
Umso besser, dass es Robin Tooth gibt, wie schon seit 21 Jahren.
Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah
Habsburgerstraße 103
79104 Freiburg im Breisgau
Tel.: +49 (761) 35594
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www.robin-tooth.de