Handwerk im politischen Dialog

Handwerk zwischen Herausforderungen und Chancen – Kreishandwerkerschaft Freiburg diskutiert mit Bundestagskandidaten

Ein erfahrener Handwerker in seiner Werkstatt: Das Handwerk ist eine tragende Säule der Wirtschaft und steht vor großen Herausforderungen. Die Kreishandwerkerschaft Freiburg setzt sich für bessere politische Rahmenbedingungen ein. Foto: Robert Kneschke

In Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2025 hat die Kreishandwerkerschaft Freiburg Bundestagsabgeordnete sowie nominierte Kandidaten zu einem politischen Austausch eingeladen. Ziel der Gespräche ist es, die aktuellen Herausforderungen des Handwerks zu thematisieren und Lösungsansätze für eine zukunftsorientierte Handwerkspolitik zu erarbeiten.

Ein zentrales Thema der Diskussion ist der anhaltende Fachkräftemangel. Viele Betriebe kämpfen damit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, und sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Ausbildungsförderung und der Attraktivität handwerklicher Berufe. Eng damit verknüpft ist die Forderung nach einer besseren Vernetzung zwischen Schulen und Handwerksbetrieben, um jungen Menschen frühzeitig eine Perspektive in der Branche aufzuzeigen.

Ein weiteres Problem, das den Handwerksbetrieben zunehmend Sorgen bereitet, ist die steigende bürokratische Belastung. Viele Prozesse, von Genehmigungen bis hin zu Förderanträgen, sind kompliziert und zeitaufwendig. Hier wünscht sich die Branche mehr Unterstützung durch vereinfachte Verfahren und digitale Lösungen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern.

Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen standen im Fokus des Austauschs. Die steigenden Material- und Energiekosten setzen viele Unternehmen unter Druck, was insbesondere kleinere Betriebe an ihre Grenzen bringt. Die Forderung nach gezielten Entlastungsmaßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks zu erhalten, wurde daher deutlich formuliert. Gleichzeitig wurde betont, dass langfristige Strategien notwendig sind, um Betriebe krisenfest aufzustellen und Planungssicherheit zu gewährleisten.

Neben wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Themen spielte auch die Rolle des Handwerks im Klimaschutz eine zentrale Rolle. Handwerksbetriebe sind maßgeblich an der Umsetzung nachhaltiger Bau- und Energiekonzepte beteiligt und sehen sich in der Verantwortung, zur Energiewende beizutragen. Damit sie dieser Aufgabe gerecht werden können, bedarf es jedoch verlässlicher Förderstrukturen und politischer Unterstützung.

Mit diesem Dialog will die Kreishandwerkerschaft Freiburg sicherstellen, dass die Belange der Handwerksbetriebe in den politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden. Die Bundestagskandidaten zeigten sich offen für die Anliegen der Branche und signalisierten Gesprächsbereitschaft. Nun bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen in der nächsten Legislaturperiode tatsächlich umgesetzt werden. ak