„Das Gegengift gegen die Gier kann helfen“

Andrea und Dr. Kambiz Dibah können trotz Inflation und hoher Energiekosten ihre Preise auch im Jahr 2023 halten. Ihr soziales Konzept gibt es schon seit über 20 Jahren und nicht erst als Reaktion auf die Krise. Sie setzen schon immer auf Solidarität, heute mehr denn je!

Foto: Achim Keller

Dr. Kambiz Dibah hat soeben am Ende eines langen Tages  den letzten Patient nach einer Zahn-OP verabschiedet, als er zum Gespräch kommt. „Ich glaube, wir werden sehr viel zu tun haben im Jahr 2023“, sagt der Zahnarzt, der für sein soziales Konzept „Robin Tooth“ berühmt ist, das er schon vor 20 Jahren ins Leben rief und seither erfolgreich praktiziert. „Wir  werden diesen Vorwand der Inflation nicht nutzen, um die Preise über das normale Maß zu erhöhen.  Denn gerade jetzt brauchen die Leute unser Konzept mehr denn je“, so Dr. Dibah. Er sieht bei der Inflation auch ein Phänomen, das er „Gier frisst Hirn“ nennt. Und eben an einer solchen Gier will er nicht teilnehmen.

„Ich glaube schon, dass die Inflation von rund 10 Prozent real ist. Diese Geldentwertung musste ja mal kommen und wurde nach der Corona-Zeit durch den Ukraine-Krieg und in der Folge durch die Energiekrise befeuert. Aber ich glaube auch, dass es in Deutschland eine Art Mitnahmeeffekt gibt, den man auch Gier nennen kann. Da denkt jeder: Alle verlangen mehr, also kann ich auch etwas draufschlagen.Aber das heizt den Kreislauf natürlich an. Das Problem dabei ist, dass es sehr viele Haushalte gibt, die dann nicht mehr mithalten können.“ Da helfen auch die 200 Milliarden nicht, die der Staat an Entlastungen für die Bürger versprochen und teilweise schon ausgezahlt hat. Denn diese werden nicht ewig helfen. Schon im Jahr 2023 wird es weniger Hilfen geben und dann trifft es die Bevölkerung mit voller Wucht, ist Dr. Dibah überzeugt. „Jahrzehntelang hat die deutsche Wirtschaft geboomt und dabei große Gewinne gemacht. Diese Gewinne hatten aber auch mit dem Niedriglohnsektor zu tun, in dem viele Leute arbeiten. Und dann hat man vergessen, von den Gewinnen auch an diejenigen etwas auszuzahlen, die diese Gewinne mit ihrer Arbeit ermöglicht haben. Nur deshalb gibt es heute so viele Haushalte, die angesichts der Energiekrise nun die Hilfe des Staates benötigen“, so Dr. Dibah. „Es ist zwar prima, dass der Staat hier hilft. Besser wäre es aber, wenn das gar nicht nötig wäre, weil die Leute mehr für ihre Arbeit verdienen.“ Für Dr. Dibah ist das einfach eine Frage der Solidarität. Eine solche sollte nicht erst in Notlagen wie dem Ukraine-Krieg greifen. Deshalb hat Dr. Dibah bereits vor 20 Jahren sein soziales Konzept ins Leben gerufen, das ihm den Namen Robin Tooth einbrachte. Dieses Konzept ist somit keine Reaktion auf eine momentane Krise, sondern bestand längst davor. Dennoch hilft es den Leuten gerade heute umso mehr. Denn trotz der hohen Energiepreise und der allgemeinen Inflation kann Dr. Dibah seine Preise halten.

Aber das bedeutet auch viel Anstrengung. Denn aufgrund der Inflation geht es natürlich nicht wie von Zauberhand, die Preise halten zu können. „Wir müssen schon mehr Zeit und viel Engagement aufwenden, damit dies möglich ist. Zum Glück haben wir vorausschauend bei unseren Einkäufen agiert. Daher sind unsere Lagerbestände gut befüllt und wir sind nicht gezwungen, höhere Preise an unsere Patienten weiter zu geben. Wir können dies durch unseren Mehreinsatz ausgleichen“, so Dr. Dibah. Und das sei in dieser Zeit selbstverständlich. „Es geht darum, die Preisspirale zu durchbrechen. Man muss nicht unbedingt daran teilnehmen, sondern kann auch solidarisch agieren.“ Denn Dr. Dibah schaut auf jene Menschen, die sonst abgehängt werden.  Er zählt auf, was da alles zusammenkommt: „Wenn Haushalte sowieso schon knapp dran waren, dann aber aufgrund von Corona nur Kurzarbeitergeld bezahlt wurde, ist das schon schlimm genug. Wenn dann aber gleichzeitig auch eine Inflation herrscht und die Kosten für Heizen und Mobilität ernorm zunehmen, können viele Haushalte das gar nicht mehr auffangen. Es herrscht ja eine Preisexplosion schon bei Miete und jetzt den Nebenkosten.“ Dr. Dibah sieht die momentane Situation mit gemischten Gefühlen: „Wir haben in unserem Bereich zwar das Gegengift in dieser Krise. Das kann den Menschen helfen, die uns brauchen. Aber es wäre mir lieber, wenn es den Leuten besser ginge.“ 

Eingespieltes Team seit Jahren: Zahnärzte Andrea Dibah (zweite von links) und Kambiz Dibah mit ihren Zahnarzthelferinnen, Foto : Achim Keller
Eingespieltes Team seit Jahren: Zahnärzte Andrea Dibah (zweite von links) und Kambiz Dibah mit ihren Zahnarzthelferinnen, Foto: Achim Keller

Am 6.Mai 2022 feierte das Zahnarztehepaar Andrea und Kambiz Dibah das 20-jährige Bestehen ihrer Praxis in Freiburg. Das Ehepaar hatte schon bei der Eröffnung ihrer Praxis das Ziel, die Basisleistungen im Rahmen dessen anbieten zu können, was die Kassen bezahlen. So verlangt man in der Dibah-Praxis beispielsweise für Zahnreinigung, Wurzelbehandlung und Kunststoff-Füllungen keine Zuzahlung. Als dies gut gelang, kam vor zehn Jahren der nächste Schritt: Das Ehepaar Dibah hat für ihr soziales Konzept eine hauseigene Kalkulation aufgestellt, nach der es in der Regel gelingt, die Kosten für ein Implantat bei ca. 990 Euro anzusetzen (Einzelzahnversorgung auf ein Implantat okklusal verschraubt aus NEM ,CoCrMo-Legierung und vollständig Keramik verblendet.) Hiervon wird dann jeweils noch der Zuschuss, abgezogen den die Kassen übernehmen, und der je nach Situation verschieden hoch ausfällt. „Momentan liegt der gesetzliche Festzuschuss in der Regel zwischen 336,50* Euro bis zu 973,06* Euro. Das bedeutet, dass der Eigenanteil für den Patienten in der Regel zwischen ca. 25,94* Euro und ca. 662,50* Euro liegen kann“, erklärt Dr. Dibah. (Die Zahlenangaben richten sich nach aktuellen Punktwerten der Krankenkassen und weichen in der Regel nur geringfügig ab).

Neben der Firma “Camlog“ hat er auch die weltweit renommierte Firma “Straumann” (mit Hauptsitz in Freiburg) sowie „Nobel Biocare“ als Partner gewonnen, deren Implantate bester Güte er verarbeitet. Der Ritterschlag für Robin Tooth! 

Schlanke Strukturen, geschickter Einkauf des hochwertigen Materials und ambitionierte Mitarbeiter sind die Basis seines Konzeptes. Und seinen Teil an Solidarität will und kann die Praxis Dr. Dibah weiterhin leisten. Er sieht auch gute Chancen durch die Digitalisierung in seiner Branche, dass die Preise purzeln. „Man muss die Preise einfach transparent weitergeben. Die Digitalisierung ermöglicht die individuelle Herstellung zu einem bezahlbaren Preis“, hofft Dr. Dibah. Er sieht die Zukunft in 3D-Druckern, die festsitzende Prothesen so herstellen können, wie es ein Mensch von Hand kaum könnte. „Wenn man sich beispielsweise heute die Arbeiten der Fräszentren anschaut, ist das unglaublich, was da an Qualität, an Präzision und an Individualisierung möglich ist“, erklärt Dr. Kambiz Dibah. Das führt dann zu einer äußerst effektiven Zusammenarbeit im digitalem Work Flow mit weiterhin der handwerklichen Kunst in den Zahnlabors. Die Solidarität ist das zentrale Thema bei Dr. Dibah. Und das Ehepaar Andrea und Kambiz Dibah macht auch klar: „Wenn ich ein Luxusambiente schaffen will, mit goldenen Türklinken und Marmorböden, dann kann mein Konzept nicht klappen. Am Ende des Tages zahlt jemand den Luxus – das sind die Patienten.“ Dies genau will er nicht. Er will jenen Patienten ein Angebot machen können, die gerade in der Krise noch knapper dran sind als es ohnehin schon der Fall war.  

Die Umstände und Folgen des Krieges zeigen  nach Ansicht von Dr. Dibah umso mehr, dass es sozialer Konzepte bedarf. „Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn die Einkommen gleich bleiben und die Kosten immer weiter steigen, dann sinkt natürlich die Kaufkraft. Für die notwendigen Dinge bleibt also weniger Geld übrig. Wir können schon mit Stolz sagen, dass wir unsere Kosten halten können und daher auch unsere Preise stabil halten können. Das geht nicht ohne Mehraufwand, es geht nicht von alleine. Aber es geht! Das ist wichtig für diejenigen, die sich sonst die nötige Versorgung nicht leisten könnten.“

„Die Situation dieses Krieges haben wir uns alle nicht ausgesucht. Dass die Ukraine jetzt so bombardiert wird und Millionen Menschen auf der Flucht sind, hat man nicht für möglich gehalten. Das hat uns überrascht, aber auch zusammen geführt. Wir haben gemerkt: Wir müssen für unsere Grundrechte kämpfen. Nichts ist von Dauer und die Demokratie  nicht selbstverständlich“, sagt Dr. Kambiz Dibah. 

Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah
Habsburgerstraße 103
79104 Freiburg im Breisgau

Tel.: +49 (761) 35594
mail@zahnarztpraxis-dibah.de
www.robin-tooth.de