Junge Menschen mit hoher Schulbildung wünschen sich mehr Beratung für den Übergang von der Schule in den Beruf. Personen mit niedriger Schulbildung fühlen sich zwar besser informiert, schätzen ihre Chancen am Ausbildungsmarkt aber schlechter ein. Generell erwarten junge Menschen mehr Maßnahmen der Politik, um die Suche nach Ausbildungsplätzen zu erleichtern.
Laut einer Befragung vermissen besonders jene mit hoher Schulbildung Unterstützung bei der Berufsorientierung. 43 Prozent der Befragten mit hoher Schulbildung gaben an, sich von der Schule nicht gut informiert zu fühlen. Bei Jugendlichen mit mittlerer Schulbildung liegt dieser Anteil bei 32 Prozent, bei denen mit niedriger Schulbildung nur bei 19 Prozent. 41 Prozent der Abiturienten wünschen sich mehr Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche, verglichen mit 36 Prozent bei mittlerem und 24 Prozent bei niedrigem Schulabschluss.
Hauptschüler bewerten ihre Chancen am Ausbildungsmarkt pessimistischer als Gymnasiasten. 22 Prozent der Befragten mit niedriger Schulbildung schätzen ihre Aussichten als schlecht ein, im Vergleich zu 12 Prozent der Befragten mit hoher Schulbildung. Ein erheblicher Teil dieser Gruppe sieht trotz zahlreicher unbesetzter Ausbildungsplätze kaum Chancen am Ausbildungsmarkt.
Der Berufsbildungsbericht zeigt, dass 2022 2,86 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keine abgeschlossene Ausbildung hatten, was etwa 19 Prozent entspricht. Besonders betroffen sind junge Menschen ohne Schulabschluss, von denen drei Viertel keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Auch bei Hauptschulabsolventen ist die Quote mit knapp 42 Prozent hoch. Die Bundesregierung hat deshalb die Ausbildungsgarantie eingeführt, um jedem Ausbildungswilligen ohne Lehrstelle eine garantierte Ausbildung zu bieten, auch wenn die vollständige Umsetzung noch aussteht.