Daten der Europäischen Union (EU) für 2023 zeigen, dass die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr zwar leicht gesunken ist, aber nur wenige EU-Länder scheinen auf dem Weg, das Ziel einer Halbierung der Zahl der Verkehrstoten bis 2030 zu erreichen.
Schon aufgrund der rasch alternden Bevölkerung Europas wird die Erkennung und Behandlung von Schwerhörigkeit für das Vorhaben, die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern, immer bedeutsamer. Die stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung für die Folgen unversorgten Hörverlustes könnte einen wichtigen Beitrag leisten, um die Straßen auf dem europäischen Kontinent sicherer zu machen.
Demografischer Wandel
Ältere Menschen ab 65 Jahren sind im Straßenverkehr deutlich stärker gefährdet: Auf sie entfallen 29 % aller Verkehrstoten, obwohl sie nur 21 % der Bevölkerung ausmachen.
Die Forschungslage zur Verkehrssicherheit hörgeschädigter Menschen ist heterogen. Unstrittig ist jedoch, dass der Risikofaktor Hörminderung – als Folge altersbedingten Verschleißes der Sinneszellen im Innenohr – in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird, denn der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und mehr steigt in allen EU-Ländern. Der anhaltende demografische Wandel in Europa verlangt, die spezifischen Risikofaktoren für ältere Menschen – auch jener, die mit unbehandeltem Hörverlust in Verbindung stehen – in den Fokus zu rücken.
Hörtechnologie für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Moderne Hörgeräte sind mit Funktionen ausgestattet, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Verkehrssicherheit für Menschen mit Hörminderungen zu verbessern, z. B. durch die Unterdrückung von Störgeräuschen, direktionales Richtungshören und Konnektivität mit Fahrzeugsystemen.
Jüngste EuroTrak-Erhebungen zeigen, dass Hörgeräte das Sicherheitsgefühl von Menschen mit Hörminderung erhöhen, wenn sie sich in verkehrsreichen Umgebungen bewegen. In Deutschland gaben im Jahr 2022 zwei Drittel der mit einer Hörminderung lebenden Menschen an, dass sie sich als Auto- oder Fahrradfahrer sicherer fühlen, seit sie Hörgeräte tragen. 71 % der Befragten sagten, dass sie sich dank ihrer Hörgeräte sicherer in der Stadt bewegen.
Hörtests und Hörversorgung erhöhen die Verkehrssicherheit für alle
Regelmäßige Hörscreenings und Aufklärungskampagnen über die Bedeutung rechtzeitiger Hörversorgung können dazu beitragen, die Risiken zu verringern, die mit der Teilnahme am Straßenverkehr bei unbehandeltem Hörverlust verbunden sind. Nur Personen, die sich ihres verminderten Hörvermögens (nach einem Hörtest) bewusst geworden sind, können ihr Verhalten ihrem tatsächlichen Hörstatus anpassen und im Bedarfsfall die zahlreichen Funktionen moderner Hörgerätetechnologie nutzen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen – für sich selbst und alle Verkehrsteilnehmer.