Zum Tag gegen Lärm verweist die Fördergemeinschaft Gutes Hören auf den verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Gehör. Dazu zählen Aufklärung, Gehörschutz und regelmäßige Hörtests bei einem Hörakustiker als Präventionsmaßnahmen für nachhaltig gutes Hören. Unsere Ohren sind vielen akustische Belastungen ausgesetzt, die nicht immer eindeutig als Lärm identifiziert werden können. Denn die Ohren haben keine Möglichkeit, sich selbsttätig gegen Lautstärke und Lärm zu schützen.
Der Tag gegen Lärm (Noise Awareness Day) fand in diesem Jahr (27.04.22) zum 25. Mal statt. Das aktuelle Motto „Hört sich gut an“ bezieht sich auf bisher Erreichtes und die Perspektiven künftiger Aktivitäten bei der Lärmvermeidung und der Verbesserung der akustischen Umwelt.
Unser Gehör ist einer Vielzahl akustischer Belastungen ausgesetzt, die nicht immer eindeutig als Lärm identifiziert werden können. Ob kurz und impulsartig wie ein Knall und viele alltägliche Alarmsignale oder länger andauernd wie Verkehrs- und Baulärm oder auch lauter Musikkonsum – die häufigen akuten Folgen sind unterschiedlich stark ausgeprägte Schädigungen des Hörvermögens, die alles dumpf klingen lassen und Ohrgeräusche verursachen können. Nach einiger Zeit der Ruhe klingen diese Symptome meistens wieder ab. Doch der Schein ist trügerisch – das Ohr vergisst nicht.
Bei dauerhaften wie auch bei plötzlichen kurzen Schallereignissen werden die filigranen Haarsinneszellen im Innenohr so stark strapaziert, dass sie teilweise irreparabel beschädigt werden. Auch wenn nach einiger Zeit das Hörvermögen wiederhergestellt zu sein scheint, ist es meistens trotzdem zu ersten Schädigungen gekommen. Gehör und Hörzentrum im Gehirn sind allerdings bis zu einem gewissen Grad in der Lage, kleinere Beeinträchtigungen beim Hören zu kompensieren.
Die Summe der nicht erkannten und vernachlässigten kleinen Hörschäden bedeutet eine große Gefahr für die persönliche Hörleistung. Denn mit der Zeit manifestieren sich auf diese Weise dauerhafte Hörminderungen. Sie betreffen vor allem die Tonhöhen, die für das Sprachverstehen verantwortlich sind, und schränken nach und nach die gesamte Kommunikationsfähigkeit ein. Das wirkt sich anfangs nur in geräuschvoller Umgebung, später auch in fast allen Gesprächssituationen aus und verursacht zunehmend Stress und übermäßige Anstrengung beim Folgen von Gesprächen.
Da die Ohren keine Möglichkeit haben, sich selbsttätig gegen Lärm zu schützen, raten die Hörexperten der Fördergemeinschaft Gutes Hören dazu, die Einwirkung von Lärm und Lautstärke möglichst zu vermeiden oder wenigstens auf ein Minimum zu begrenzen. Wer es dennoch laut mag oder Umgebungslärm ausgesetzt ist, sollte seine Ohren mit Ohrstöpseln schützen, die den Schall bis zu 20 Dezibel mindern und die Spitzenbelastungen erheblich abschwächen. Hörakustiker bieten darüber hinaus auch individuellen Gehörschutz an, wie er beispielsweise von Profimusikern genutzt wird.
Liegen Hörminderungen vor, lassen sich diese Einschränkungen beim Hören und Verstehen mit modernen Hörgeräten vom Fachmann individuell und höchst effektiv ausgleichen.
Die Fördergemeinschaft Gutes Hören und ihre Partnerakustiker raten daher zu systematischer Hörvorsorge. Dazu zählen die gezielte Aufklärung über die große Bedeutung des Hörens für Gesundheit und Lebensqualität sowie Informationen zu den Gefahren von Lärm.